Am 04.10 lud der KDDM zum vierten Mal zu den Düsseldofer Freitagsgesprächen ein, diesmal in Kooperation mit dem Bürgerhaus Bilk.
Zum Thema „Dem Frieden verpflichtet – Jüdisch-Muslimische Perspektiven“ hielt Herr Armin Langer seine Keynote und skizzierte pointiert die Notwendigkeit von jüdisch-muslimischen Allianzen.
Er stellte dar, dass rechtsextreme und rechtspopulistische Parteien und Bewegungen versuchen würden, jüdische Mitbürger*innen für ihre islamfeindlichen Positionen zu vereinnahmen, sich dabei dennoch antisemitischer Momente bedienen, und daher sowohl antimuslimische Rassisten seien als auch Antisemiten.
Daher sei eine intersektionale Arbeit gegen den Rechtsextremismus dringend notwendig.
Weiterhin stellte Herr Langer fest, dass das Bild von Muslimen und Migrant*innen in der Presse stark verzerrt würde, und „Minderheiten“ in journalistische Berufe ergeifen sollten, und so den Blick wieder zurecht rücken sollten.
Auf die Frage, inwieweit sich Minderheiten integrieren oder gar anpassen sollten, um nicht die Zielscheibe von Anfeindungen zu sein – gerade im Hinblick in auf die deutsche Geschichte, in der Jüdinnen und Juden trotz voller Anpassung ermordet wurden – antwortete Herr Langer, dass es eine Integration der Minderheiten und der Mehrheitsbevölkerung geben und eine neue kollektive Identität geschaffen werden sollte.
Herr El Hadi Khealladi reflektierte Langers Vortrag kritisch und stellte den jüdisch-muslimischen Dialog in den Vordergrund. Er verweist auf viele aktive Beziehungsarbeiten und Aktivitäten von jüdischen und muslimischen Mitbürgerinnen und Mitbürger – wie zum Beispiel das Tandem und Fahrradfahren des KDDM oder der jährliche KDDM-Cup. Seine Hauptfragen bezogen sich letztlich darauf, wohin die Reise des Dialogs führt und wie diese Gesamtgesellschaft letzten Endes aussieht.
Aus dem Publikum kamen zahlreiche und differenzierte Fragen als auch Aussagen, die den Ansatz eines Dialogs gerne annahmen und den Abend zu einem sehr wertvollen gemacht haben.
Bei einem gesunden Buffet konnten sich alle Teilnehmenden nochmal informell austauschen und weitere gemeinsame Abende planen. Doch da war dieser Abend noch nicht zu Ende: die Organisator*innen, Referenten sowie Teilnehmer*innen führten ihre Diskussionen in einem nahegelegenen orientalischen Restaurant bei frischem Minztee weiter und beschlossen, auf jeden Fall gemeinsam weiter am Thema zu arbeiten.
Wir bedanken uns recht herzlich bei allen Teilnehmerinnen und Teilnehmern, den Referenten, der Moderatorin Ayse Cindilkaya und Frau Drews der Leitung des Bürgerhauses Bilk.
Beste Grüße
Euer DFG-Team