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Tagungsbericht der ersten Kick-Off-Veranstaltung

Am Freitag den 15. März 2019 fand im Düsseldorfer Rathaus das erste Freitagsgespräch statt. Bei den Düsseldorfer Freitagsgesprächen handelt es sich um ein Dialogformat mit welchem der Kreis der Düsseldorfer Muslime (KDDM) sein zivilgesellschaftliches Engagement und Dialogarbeit erweitern möchte. Dabei möchte der KDDM eigene Akzente in den gesellschaftlichen Diskussionen zu verschiedenen Themen setzen und diese um die bisher vernachlässigte Perspektive Düsseldorfer Muslime erweitern.

Das Thema der ersten Veranstaltung war „Rechtsideologischer Extremismus – Wie der Rechtspopulismus und die Querfront unsere Demokratie gefährden“. Dass das Thema von hoher Relevanz ist, beweisen die Terroranschläge auf Moscheen im neuseeländischen Christchurch, die am gleichen Tag verübt wurden. Das Podium der Auftaktveranstaltung war hochkarätig besetzt: Alexander Häusler, Dozent an der Hochschule Düsseldorf mit dem Forschungsschwerpunkt Rechtsextremismus, El Hadi Khelladi, Kulturantrhopologe aus Hessen, Dr. Dalinc Dereköy, Vorstandsvorsitzender des Kreises der Düsseldorfer Muslime und der Düsseldorfer Oberbürgermeister Thomas Geisel. Durch die Veranstaltung führte Hatice Durmaz, Mitglied des Vorstandes von Düsseldorfer Lobby für Demokratie e.V. 

Die ca. 80 Teilnehmerinnen und Teilnehmer begannen die Veranstaltung mit einer Schweigeminute für die Opfer des Terroranschlags von Christchurch. Sichtlich erschüttert von den aktuellen Ereignissen betonte der Oberbürgermeister die Wichtigkeit solcher Dialogformate und wünschte der Veranstaltung viel Erfolg. Herr Dr. Dalinc Dereköy eröffnete seine Rede mit dem Hinweis aus dem Manifest des Mörders von Christchurch. In ihm fanden sich Parallelen zu dem Vokabular der Rechtspopulisten in Deutschland. Danach las er einen Drohbrief welcher der Rechtsanwältin Seda Başay-Yıldız aus Frankfurt zugespielt wurde. Sie vertritt die Opfer der Nebenklage im NSU Prozess. Unter Verwendung obszöner Ausdrücke wurde ihr Gewalt angedroht. Das Schreiben wurde an ihre private Postadresse zugestellt und es kam heraus, dass die Abfrage dafür von einem Computer der hessischen Polizei erfolgte. Somit stellt sich die Frage inwieweit der Islamhass bereits in die Mitte der Gesellschaft Fuß gefasst hatte, dass selbst die Institutionen welche die Bürger vor den Extremisten schützen sollten nicht dagegen gefeit sind.

Anschließend sprach Herr Häusler über den Forschungsstand und die zersetzende Wirkung rechtspopulistischer Parteien. Ihr Wirken wurde am Beispiel deutlich, dass man in letzten zehn Jahren steigende Ablehnung Menschen mit Migrationshintergrund im Allgemeinen und den Muslimen im Besonderen feststellen kann. Er verwies auf die Tatsache, dass unter dem Deckmantel der Religionskritik – die durchaus legitim und angebracht ist – Rassisten und Menschenhasser sich verstecken und mit dieser Taktik auch die Mitte der Gesellschaft erreichen. El Hadi Khelladi konzentrierte seine Ausführungen auf die Bewegung der Identitären; ihre Symbolik und ihre Bedeutung für den rechtspopulistischen Nachwuchs und wie sie die Räume besetzt in welchem Bereich sich Jugendliche befinden um sie für ihre Ideologie zu gewinnen. 

Nach vorgetragenen Expertisen ging die Veranstaltung in die Fragerunde über. Eindrucksvoll berichtete eine zum Islam konvertierte ältere Dame wie man ihr wegen neuer Religion ihr Deutschsein absprach. Ein Zuhörer schlug vermehrten Austausch zwischen muslimischen und nichtmuslimischen Vereinen und Menschen, um die gegenseitigen Vorbehalte abzubauen.

Den anschließenden Rückmeldungen nach zu urteilen, war der Abend besonders erfolgreich und alle waren sich einig, dass auf so ein Format die Düsseldorfer Stadtgesellschaft lange gewartet hat. Abschließend bedankte sich der KDDM bei allen Helfern, Teilnehmerinnen und Teilnehmer und verwies auf weitere anstehenden Veranstaltungen im Rahmen der Veranstaltungsreihe „Düsseldorfer Freitagsgespräche“.

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